WISSENS-LÜCKEN FÜLLEN
Parkinson ist eine fortschreitende neurodegenerative, d. h. die Nervenzellen zerstörende Erkrankung. Bis heute haben Forscherinnen und Forscher noch kein Heilmittel gefunden. Während die Fortschritte in der Behandlung die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können, müssen die Betroffenen mit den ständigen Auswirkungen der Krankheit auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden umgehen. Das Risiko ist für viele hoch. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet: „Neurologische Erkrankungen sind weltweit die häufigste Ursache für Behinderungen und die zweithäufigste Todesursache mit 9 Millionen Todesfällen pro Jahr.“
Parkinson ist die am schnellsten wachsende neurologische Krankheit auf der Welt und wird die Alzheimer-Krankheit innerhalb von 20 Jahren als dominierende neurologische Erkrankung weltweit überholen.
Weltweit leben mehr als 10 Millionen Menschen mit Parkinson. Prognosen zufolge wird sich die Zahl der diagnostizierten Fälle bis 2040 verdoppeln. Da die Verbreitung von Parkinson immer schneller zunimmt, fällt Parkinson unter die wissenschaftliche Definition einer globalen Pandemie.
Parkinson ist unabhängig von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Alter und geografischer Lage. Bis zu 10% der Menschen mit Parkinson werden im Alter von 40 Jahren oder jünger diagnostiziert.
Parkinson ist mehr als eine motorische Krankheit. Es gibt mehr als 40 mögliche Symptome, die sich auf Stimmung, Schlaf, Schmerzen, Darmgesundheit und Verstopfung auswirken. Diese Symptome beeinträchtigen die Lebensqualität stärker als Tremor und andere motorische Symptome. Viele Symptome – darunter Depressionen und Sprachverlust – sind für andere oft unsichtbar, was die Isolation der Betroffenen noch verstärkt.
Parkinson ist eine missverstandene Krankheit und mangelndes Bewusstsein macht Menschen mit Parkinson verletzlich und diskriminiert sie. Menschen mit Parkinson verdienen weniger Geld und haben trotz ihrer Qualifikationen und Fähigkeiten Schwierigkeiten, einen Arbeitsplatz zu finden und zu behalten. Oft müssen sie vorzeitig in Rente gehen. Aufgrund der Krankheitssymptome werden viele fälschlicherweise für alkoholisiert gehalten und in manchen Ländern als Hexen verflucht. Parkinson kann ein Leben mit ständigen Schmerzen bedeuten. Parkinsonerkrankte verlieren oft ihre Stimme und ihr Selbstvertrauen, sie verbringen schlaflose Nächte und verlieren die Kontrolle über ihre vegetativen Funktionen (Harn und Stuhl), ihre Gliedmaßen und ihre Zukunft.
Wir haben im 20. Jahrhundert die Atomkraft entfesselt, das menschliche Genom entschlüsselt und Tausende von Galaxien entdeckt. Auf dem Gebiet der Parkinsonforschung hat sich wenig getan. Der „Goldstandard“ in der Behandlung, Levodopa, ist mehr als 50 Jahre alt und bleibt für mehr als 1/3 der Länder weltweit unerreichbar.
Paraquat ist eines der Gifte, die mit einem erhöhten Parkinson-Risiko in Verbindung gebracht werden. Es tötet das Unkraut, das Roundup nicht abtöten kann. Allein im Jahr 2018 wurden in den USA über 15 Millionen Pfund des Giftes auf Farmen im ganzen Land versprüht. Ein Teelöffel reicht aus, um einen Menschen zu töten. 32 Länder haben das giftige Unkrautvernichtungsmittel verboten, darunter auch die Europäische Union und China. In Nordamerika ist es nach wie vor legal, dort werden jährlich mehr als sieben Millionen Pfund Paraquat auf Nahrungsmittelpflanzen gesprüht.
Bestimmte Pestizide, Industriechemikalien und Luftverschmutzung tragen wahrscheinlich zum Ausbruch der Krankheit bei. In den Regionen der Welt, die am schnellsten industrialisiert wurden, nimmt die Krankheit am schnellsten zu. Wir können Chemikalien, die mit der Krankheit in Verbindung gebracht werden, verbieten, Altlasten beseitigen, die Luft reinigen und alle aufatmen lassen.