Halluzinationen

Der Begriff „Halluzination“ bedeutet, dass eine Person etwas sieht, hört oder fühlt, das nicht physisch vorhanden ist. Es handelt sich dabei nicht um einen Traum oder Albtraum und es geschieht, wenn die Person wach ist, zu jeder Tages- oder Nachtzeit.
Halluzinationen sind ein heikler und manchmal unbekannter Aspekt der Parkinson-Krankheit. Sie sind jedoch weit verbreitet, und schätzungsweise 30-75 % der Parkinson-Patienten leben damit. Sie können mit dem Fortschreiten der Krankheit auftreten. Oder als Nebenwirkung von Parkinson-Medikamenten.
Es ist wichtig, mit dem Arzt über das Auftreten von Halluzinationen zu sprechen. Auch wenn sie dich nicht stören, dir geringfügig, selten oder merkwürdig vorkommen.
Wie äußern sich Halluzinationen bei der Parkinson-Krankheit?
Halluzinationen treten häufig bei schlechten Lichtverhältnissen auf. Oder wenn sich die Person in einem veränderten Bewusstseinszustand befindet, wie z. B. beim Übergang vom Schlaf zum Wachzustand.
Es gibt verschiedene Arten von Halluzinationen.
Visuelle:
Die Halluzinationen von Menschen mit Parkinson sind in der Regel visuell. Die häufigsten Halluzinationen bestehen darin, Tiere oder Menschen zu sehen. Zum Beispiel eine rennende, pelzige Kreatur oder ein geliebter, verstorbener Mensch, der im Raum sitzt.
Auditive:
Das Hören von Stimmen oder Geräuschen, die nicht real sind, ist weniger häufig. Wird aber von einem kleinen Prozentsatz der Menschen berichtet.
Riechen:
Einen Geruch zu riechen, der nicht mit einer realen Quelle in Verbindung steht, ist bei der Parkinson-Krankheit selten.
Taktil:
Etwas Eingebildetes riechen, z. B. Insekten, die über die Haut krabbeln. Diese Art von Halluzination bleibt bei der Parkinson-Krankheit selten.
Geschmacklich:
Die Wahrnehmung eines bitteren oder abnormalen Geschmacks im Mund, für den es keine Quelle gibt. Diese Art von Halluzination bleibt bei der Parkinson-Krankheit selten.
Diese Erfahrungen können episodisch oder anhaltend sein. Manchmal entwickeln sie sich zu einer Psychose und stellen eine zusätzliche Herausforderung für Menschen mit der Krankheit und ihre Angehörigen dar.
Was sind die Ursachen von Halluzinationen?
Halluzinationen können verschiedene Ursachen haben:
Eine wichtige Ursache für Halluzinationen sind die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente, die in das Gehirn gelangen. Man denke hier vor allem an Parkinson-Medikamente (Dopaminagonisten), Schmerzmittel, Muskelrelaxantien und Beruhigungsmittel.
Der Verlust von Gehirnzellen kann sich auf Regionen ausdehnen, die am Sehvermögen beteiligt sind. Das Gehirn kann dann die Bilder, die ihm übermittelt werden, falsch interpretieren oder Wahrnehmungen ohne äußere Reize erzeugen.
Andere medizinische Zustände, die mit der Parkinson-Krankheit in Verbindung stehen oder nicht, können Halluzinationen verursachen. Infektionen, kognitive Störungen, Demenz oder Sehstörungen können ebenfalls zu Halluzinationen führen.
Wie geht man mit Halluzinationen bei der Parkinson-Krankheit um?
Die Behandlung von Halluzinationen bei der Parkinson-Krankheit erfordert einen individuellen Ansatz. Nicht alle Halluzinationen müssen behandelt werden. Wenn sie den Alltag des Kranken nicht beeinträchtigen, können Wege gefunden werden, um gut mit ihnen umzugehen.
Der erste Schritt besteht darin, den Arzt darüber zu informieren, damit er beurteilen kann, ob die medikamentöse Behandlung angepasst werden muss. Eine Überprüfung der dopaminergen Medikamente kann in Betracht gezogen werden.
In einigen Fällen können Halluzinationen auch mit Antipsychotika behandelt werden. Die Auswahl und Dosierung erfolgt durch den Neurologen.
Die Optimierung der visuellen Umgebung (z. B. eine gute Beleuchtung am Abend) trägt dazu bei, Halluzinationen fernzuhalten.
Eine regelmäßige Routine aufrechterhalten.
Die Teilnahme an kognitiv stimulierenden Aktivitäten kann dazu beitragen, Halluzinationen zu minimieren.
Was kann ich tun, um einer kranken Person mit Halluzinationen zu helfen?
Die halluzinatorischen Episoden eines Angehörigen sind sicherlich beunruhigend, aber oft harmlos. Im Gegensatz zu Halluzinationen, die durch andere neurodegenerative Erkrankungen verursacht werden, sind Halluzinationen im Zusammenhang mit der Parkinson-Krankheit zu Beginn der Krankheit meist gutartig.
Halluzinationen müssen nicht immer behandelt werden. Wenn sie den Alltag des Angehörigen nicht beeinträchtigen, können Wege gefunden werden, um gut mit ihnen umzugehen. Es ist dennoch wichtig, den Neurologen darüber zu informieren, um eine gute Betreuung zu gewährleisten.
Besprich mit dem Angehörigen die Halluzinationen. Überlegt gemeinsam, was ihr tun könnt, wenn er/sie eine Halluzination hat. So seid ihr beide vorbereitet und beruhigt, wenn es passiert.
Wenn die Halluzinationen stark sind, solltest du deinem/deiner Angehörigen nicht sagen, dass sie nicht real sind. Das würde die Diskrepanz zwischen Realität und Halluzination nur noch vergrößern. Es könnte auch zu unnötigen Konflikten mit deinem Angehörigen führen, der von seiner Halluzination überzeugt ist.